Mundbakterien & Alzheimer – Was die Wissenschaft wirklich zeigt
on August 08, 2025

Mundbakterien & Alzheimer – Was die Wissenschaft wirklich zeigt

Wenn Alzheimer im Mund beginnt

„Mein Gedächtnis lässt nach – liegt das einfach am Alter?“
„Was soll mein Zahnfleisch bitte mit meinem Gehirn zu tun haben?“

Lange dachte man: Alzheimer ist eine reine Gehirnerkrankung.
Doch neuere Studien zeigen ein anderes Bild – die ersten Auslöser können schon viel früher auftreten, und zwar dort, wo wir es am wenigsten vermuten: im Mund.

Forscher fanden bei Alzheimerpatienten bestimmte Bakterienarten, die man sonst vor allem bei Parodontitis sieht – direkt im Gehirngewebe.
Das verändert, wie wir Alzheimer verstehen … und wie wir vorbeugen können.

Die Rolle der Mundbakterien

Dein Mund ist eine Hochburg des Lebens – über 700 Bakterienarten tummeln sich hier.
Die meisten sind harmlos, viele sogar nützlich.
Doch einige, wie Porphyromonas gingivalis (P. gingivalis), können Probleme machen:

  • Sie entzünden das Zahnfleisch
  • Gelangen in die Blutbahn
  • Überwinden die Blut-Hirn-Schranke
  • Siedeln sich im Gehirn an und lösen dort Entzündungen aus

Nicht die einmalige Infektion ist das Problem – sondern die dauerhafte Belastung.

Wie Bakterien ins Gehirn kommen

  • Über Blutgefäße: Entzündetes Zahnfleisch öffnet winzige Pforten in den Kreislauf.
  • Über Nervenbahnen: Manche Bakterien „wandern“ entlang des Trigeminusnervs direkt ins Gehirn.
  • Über Entzündungsbotenstoffe: Dauerentzündung schwächt die Blut-Hirn-Schranke – und erleichtert den Eintritt.

Je länger die Entzündung besteht, desto stärker leidet dein Nervensystem.

Was die Wissenschaft bisher weiß

1. P. gingivalis im Gehirn
Autopsiestudien fanden die DNA von P. gingivalis in Gehirnen von Alzheimerpatienten – inklusive seines Giftes Gingipain, das Nervenzellen zerstören kann.

2. Tierstudien
Mäuse, die mit P. gingivalis infiziert wurden, entwickelten typische Alzheimer-Ablagerungen (Beta-Amyloid).
Blockierte man das Gingipain-Enzym, nahmen die Ablagerungen ab.

3. Entzündungsmechanismen
Chronische Parodontitis steigert systemische Entzündung (IL-6, TNF-α, CRP) – und beschleunigt so den neuronalen Abbau.

Alzheimer ist vielschichtig – aber chronische Mundinfektionen gehören offenbar zu den relevanten Risikofaktoren.

Risikofaktoren, die Mund & Gehirn verbinden

  • Unbehandelte Zahnfleischentzündung
  • Chronische Parodontitis
  • Unerkannte Wurzelinfektionen
  • Trockener Mund (z. B. durch Medikamente)
  • Zucker- und nährstoffarme Ernährung
  • Rauchen, übermäßiger Alkohol, schlechter Schlaf

6 Wege, wie du dein Gehirn über deinen Mund schützt

  1. NAD+ für Zellen im Mund & Gehirn
    Unterstützt Immunzellen im Kampf gegen Bakterien, hemmt Entzündungen, fördert DNA-Reparatur.
    NMN oder NR können doppelt wirken – im Mundraum und im Nervensystem.
  2. Tägliche Entzündungsprävention
    Sanft, aber gründlich putzen, Zahnseide oder Interdentalbürsten nutzen, Ölziehen (Kokos- oder Sesamöl), Zungenschaben gegen Beläge.
  3. Antibakterielle Pflanzenstoffe
    Grüntee, Salbei, Myrrhe hemmen P. gingivalis, Curcumin blockiert Gingipain, Xylit stört das Wachstum schädlicher Keime.
  4. Regelmäßige Checks
    Beim biologischen Zahnarzt Parodontitis-Screening, Entzündungsherde aufspüren und tote Zähne sanieren lassen.
  5. Ernährung fürs Gehirn
    Omega-3-Fettsäuren, Polyphenole aus Beeren und dunkler Schokolade, B-Vitamine und Magnesium – und weniger Zucker & Transfette.
  6. Schlaf & Stressmanagement
    Erholsamer Schlaf regeneriert das Immunsystem und NAD+-Speicher. Stressabbau senkt Cortisol und schützt so Mund & Gehirn.

Mikro-FAQ: Mundbakterien & Alzheimer

Kann Parodontitis Alzheimer verursachen?
Nicht direkt – aber sie kann Risiko und Verlauf beeinflussen.

Hilft Parodontitis-Behandlung?
Studien zeigen: Weniger Entzündung = geringeres Risiko.

Sollte ich auf P. gingivalis testen lassen?
Bei chronischer Parodontitis oder familiärem Risiko kann das sinnvoll sein.

Fazit – Alzheimer-Prävention beginnt im Mund

Gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch sind nicht nur Kosmetik.
Sie sind eine der einfachsten und wirkungsvollsten Investitionen in deine Gehirngesundheit.

Wer seinen Mundraum frei von chronischer Entzündung hält, reduziert systemische Belastung, schützt Nervenzellen – und könnte das Alzheimer-Risiko senken.

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